In diesem Buch lernt Eschelju das Mädchen Leni kennen. Seit dem Tod ihrer Oma wohnt Leni in einem alten Zirbenbaum. Leni ist mit dem Mondhasen befreundet und weiß auch einiges vom wunderbaren Land Enfantesar und seinen zauberhaften Wesen zu berichten.
Mit vielen schwarz-weiß Abbildungen
Mit zahlreichen bunten Illustrationen
Die oben angeführten Preise beziehen sich auf Deutschland.
Das Buch ist auch über Amazon oder im Buchhandel erhältlich.
Ein sonderbares Mädchen (Vorwort)
Auf dem Weg zu Leni
Leni erzählt
Wieder unterwegs
Wieder bei Leni
Landkarte
Was ich euch noch sagen möchte
Hier findet Ihr den Beginn des Kapitels "Ein besonderer Tag".
Wenn man etwas Aufregendes vorhat, kann es leicht geschehen, dass man davor nicht besonders gut schläft.
Leni zu besuchen war zweifellos aufregend, sehr aufregend sogar. So erwachten Eschelju und Dienmut früher als sonst.
Der Junge gähnte und streckte sich. Dann sprang er aus seiner Erdmulde und begann vergnügt herumzuhüpfen. „Heute ist ein besonderer Tag, heute ist ein besonderer Tag!“rief er fröhlich.
So viel gute Laune wirkte natürlich ansteckend auf Dienmut. Das Taubenschwänzchen hob von seiner Margaritenblume ab und begann lustige Schwirrkreise zu ziehen.
„Beim Fliegenpilz, macht nicht so einen Lärm!“ rief eine näselnde Stimme aus dem Baumstamm daneben. Da tauchten auch schon zwei schwarze Ohrenspitzen auf. Diese Ohren wurden lang und immer länger, und gleich darauf war der ganze Kopf eines Hasen zu sehen. Es war Erpf Erdfell. Dienmut erweiterte sofort ihre Schwirrkreise und flog vergnügt um den Hasen.
Dieser schüttelte sich. „Hör' doch auf damit. Ich bekomme ja noch Ohrensausen.“
„Geh', sei nicht knurrig“, sagte Eschelju. „Wir besuchen doch heute Leni. Sie wird uns mehr vom Mondhasen erzählen, und vielleicht weiß sie auch etwas über meine Eltern.“
Erpf gähnte. „Was du dir alles einbildest. Ich bin doch nicht knurrig, denn:
Knurrestund' ist ungesund
für den Hasen und ...“
Erpf kratzte sich hinter dem Ohr und dachte kurz nach. „... den Hund“, ergänzte er dann grinsend.
„Welchen Hund?“ fragte Eschelju. „Ist doch nicht wichtig. Hauptsache es reimt sich.“
Gleich darauf sprang er mit einem Satz aus dem Baumstamm, und sie tollten übermütig herum. Da die Freunde davon recht hungrig wurden, frühstückten sie danach ausgiebig.
Kaum hatten sie fertiggessen, kamen drei Vögel angeflattert. Es waren die Spatzenschwestern Willibalda, Piep und Matz. „Gut, dass ihr schon gefrühstückt habt“, sagte Willibalda. „Leni wohnt oben am Berg. Es dauert recht lange, dorthin zu gelangen. Je früher wir aufbrechen, desto eher sind wir wieder zu Hause. Wie ihr wisst, ist eine geordnete Nachtruhe für uns Spatzen sehr wichtig.“
Nach diesen Worten musterte sie Eschelju in seinem neuen Anzug. „Der passt dir wirklich gut“, meinte sie, und auch Piep und Matz zwitscherten begeistert. Eschelju freute sich. Allerdings war er überhaupt nicht eitel. „Die Spinnenkönigin Aura hat dieses Gewand gewoben“, bemerkte er.
Nachdem sich die Begeisterung der Spatzen gelegt hatte, brachen die Freunde auf. Sogleich begann Eschelju fröhlich zu pfeifen.
„Was ist denn das?“ staunte Willibalda. „So etwas klingt manchmal in Escheljus Kopf“, erklärte Dienmut. „Das gefällt mir!“ rief Willibalda begeistert. „Du bist ja beinahe wie einer von uns.“
„Du bist ja beinahe wie wir!“ stimmten Piep und Matz zu. Dann trällerten sie Escheljus Lied mit. Vögel haben nämlich naturgemäß ein ausgesprochen gutes Liedgedächtnis. „Das ist tatsächlich ein schönes Reiselied. Es macht leichtfüßig“, meinte Erpf. Der Hase konnte zwar nicht singen, aber er mochte es, wenn andere sangen.